Mikroklima im Hausgarten verbessern Die drei wichtigsten Tipps

Als Mikroklima werden lokale Faktoren bezeichnet, die wesentlich zur Aufenthaltsqualität beitragen: Luftfeuchtigkeit, Windeinfluss, Sonneneinstrahlung und der Grad der Versiegelung. Wenn das Mikroklima im Hausgarten stimmt, ist nicht nur im Sommer für Abkühlung gesorgt. Weitere positive Effekte stellen sich das ganze Jahr über ein. Die 3 wichtigsten Tipps dazu.

artenreiche Bepflanzung
Eine vielfältige Pflanzenauswahl im Garten trägt durch ihre stetige Verdunstungsleistung dazu bei, dass die Umgebungsluft sich abkühlt.   © Görlitz/VWE

Bedeutung des Mikroklimas für den Garten

Der Begriff Mikro- oder Kleinklima beschreibt die klimatischen Bedingungen in einem kleinen und genau definierten Bereich. Er ist stark abhängig von den vorherrschenden Bedingungen wie Lichtintensität, Luftfeuchtigkeit, Windexposition, Bodenqualität und Art der Bebauung. Im eigenen Garten gibt es aufgrund unterschiedlich genutzter Gartenbereiche häufig mehrere Mikroklimata, beispielweise haben ein sonnig, trockenes Sandarium und ein naturnaher Gartenteich völlig unterschiedliche Kleinklimabereiche.

Das grundlegende Gesamtziel einer Kleinklimaverbesserung im Hausgarten ist die Reduzierung von Verdunstung, der Schutz vor Wind und die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, besonders in trockenen und heißen Sommern.

1. Pflanzen schaffen Abkühlung

Eine vielfältige Pflanzenauswahl im Garten trägt durch ihre stetige Verdunstungsleistung (Transpiration) dazu bei, die Umgebungsluft abzukühlen. Dieser Abkühlungseffekt ist im Hochsommer sehr gut im innerstädtischen Bereich zu spüren, beim Wechsel von aufgeheizten, bebauten Straßenbereichen in großflächige Grün- und Parkanlagen. Ebenso bremsen hohe Hecken, Sträucher und Bäume die Windintensivität und können, bei geschicktem Einsatz mit entsprechenden Lücken in Windrichtung, die angestaute Wärme ableiten. Um gute Bedingungen im eigenen Hausgarten zu schaffen, empfehlen sich alle bekannten und standortangepassten Begrünungsmaßnahmen, bei denen zum einen eine Vielzahl an heimische Pflanzenarten gewählt werden und zum anderen eine gewisse Toleranz gegenüber sich ändernden Klimabedingungen vorliegen soll.

Für mehr Grün im Hausgarten sind folgende Maßnahmen geeignet:

  • Anlage von Wildstrauchhecken

  • Bepflanzte Sichtschutzwände und Pergolas

  • Dach- und Fassadenbegrünung

  • Üppiger Bewuchs durch jegliche Art von Vegetation (Bäume, Sträucher, Stauden, ...)

  • Brachflächen bepflanzen

  • Kräuter- und Blumenwiesen anlegen, statt vertrockneten Zierrasen

2. Unterstützung durch den Boden

Der Boden, auf dem die Vegetation im Garten wächst und gedeiht, ist ein wichtiger Faktor bei der Verbesserung des Mikroklimas, nicht nur als Pflanzenstandort. Ein gesunder Boden speichert, filtert und leitet Wasser in tiefere Bodenschichten, etwa, um Bäumen in 1,80 m Tiefe pflanzenverfügbares Wasser bereitzustellen. Um wichtige Bodenfunktionen zu fördern ist es ratsam, Bodenverbesserungsmaßnahmen durchzuführen, die die Wasserhaltekraft des Bodens erhöhen:

  • Einarbeitung von organischem Material (u.a. Kompost)

  • Ausschließlich organische Düngung (Hornspäne, Mist, …)

  • Aufbringen von Mulchmaterial (Grasschnitt, Stroh...)

  • Pflanzung von Bodendeckern

Sind Schotter, Steine und Beton in großem Mengen verbaut, verschlechtert sich das Mikroklima im näheren Gebäudeumfeld merklich. Um zu vermeiden, dass sich diese Flächen tagsüber stark aufheizen und die Hitze nachts stetig abgeben, ist es ratsam, die Flächenversiegelung auf dem eigenen Grundstück auf ein Mindestmaß zu beschränken, sowie die Entsiegelung von Wegebelägen und den Rückbau von Schotterflächen in Betracht zu ziehen.

3. Unterstützung durch Regenwasser

Besonders positive Effekte auf die lokalen Boden- und Grundwasserhaushalte hat es, wenn anfallendes Regenwasser durch üppig bepflanzte Versickerungsflächen, Senken oder naturnahe Teiche aufgefangen und so direkt dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt wird.Intensiv oder naturnah angelegte Dachbegrünungen können je nach Dachaufbau und Substratdicke weit über 50 % des anfallenden Regenwassers verdunsten lassen. Dabei sorgt eine standortangepasste Bepflanzung, ebenso wie bei Versickerungsflächen, für Verdunstungskälte und schafft somit ein angenehmes Gartenklima.

Angela Maria Rudolf

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